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Waffe |
Typ |
Lieferant(en) |
Lizenzproduktion |
Bemerkung |
Pistole |
P9S |
H&K GmbH |
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Maschinenpistole |
MP-5 |
H&K GmbH |
seit 1986 bei MIC |
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Gewehr |
G3 A2 und A3 |
H&K GmbH |
seit 1974 bei MIC |
Export u.a. Jemen |
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G36 |
H&K GmbH |
seit 2009 bei MIC |
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Granatpistole |
HK69 |
H&K GmbH |
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Ezell, Edward C.: Small Arms Today, 2nd Ed., Stackpole Books, 1988, Jane’s Infantry Weapons (div. Jahrgänge).
Saudi-Arabien vereint für Heckler & Koch die Vorteile eines Käufers, der größere Stückzahlen der in Oberndorf hergestellten Waffen kauft mit denen eines Kunden, der – und sei es noch so teuer – aus Prestigegründen eine Lizenzfertigung im eigenen Land haben möchte. Die Lizenzen für die Lieferung kompletter Handfeuerwaffen aus Deutschland nach Saudi Arabien bildet die folgende Tabelle ab:
Deutsche Kleinwaffengenehmigungen für den Export nach Saudi–Arabien seit 2003
Typ |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Gesamt/Stück |
Gewehre & Karabiner |
k.A. |
k.A |
10 |
|
105 |
|
|
6 |
121 |
Maschinenpistolen |
16 |
4 |
2.506 |
1.030 |
|
|
|
|
3.556 |
Automatische Gewehre |
101 |
10 |
|
2.000 |
5.100* |
600 |
3.500 |
3.002 |
14.313 |
Leichte Maschinengewehre |
k.A. |
k.A. |
|
20 |
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898 |
|
|
918 |
Rückstoßfreie Gewehre |
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2.000 |
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2.000 |
Granatwerfer / - pistolen |
k.A. |
k.A: |
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1 |
1 |
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Handfeuerwaffen (insgesamt) |
117 |
20 |
2.516 |
3.050 |
5.205 |
3.498 |
3.500 |
3.009 |
20.909 |
* Im Rüstungsexportbericht der Bundesregierung weicht die Zahl ab. Die Lizenz wurde für 5.135 Gewehre erteilt.
Quellen: Deutsche Meldungen an das Waffenregister der Vereinten Nationen / Kleinwaffenmeldungen (verfügbar für 2005-10) und Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahre 2003 – 2009 Die gelisteten Genehmigungen betreffen überwiegend Waffen der Firma H&K, nicht aber zwingend ausschließlich Waffen dieser Firma.
Das Geschäft mit vollständigen Waffen ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Hinzu kommen die Zulieferungen für Schlüsselkomponenten, die eine Endfertigung deutscher Gewehre und Maschinenpistolen in Saudi-Arabien ermöglichen. Läufe, Gewehrverschlüsse und andere Einzelteile müssen aus der Bundesrepublik zugeliefert werden, weil sie nur dann in der für eine einwandfreie Funktion nötigen Präzision hergestellt sind. Das macht die Lizenzfertigung in Saudi-Arabien für Heckler und Koch zu einem lukrativen und vor allem dauerhaften Geschäft. Die Zahl der zugelieferten genehmigungspflichtigen Bauteile macht das deutlich:
Deutsche Genehmigungen für Kleinwaffenkomponenten nach Saudi-Arabien
Typ |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Gesamt/ |
Teile für MPs |
28.500 |
18.500 |
45.113 |
4.006 |
5.001 |
32.000 |
21.309 |
k.A. |
154.429 |
Teile für Gewehre |
297.941 |
91.618 |
129.000 |
234.850 |
117.711 |
diverse |
366.394 |
k.A. |
1.002.664 |
Teile für MGs |
|
|
|
20 |
|
978 |
|
k.A. |
998 |
Quelle: Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahre 2003 – 2009
Aufbauend auf die langjährige Zusammenarbeit und die Lizenzfertigung von G-3 Gewehren und MP-5 Maschinenpistolen bemühte sich Saudi-Arabien im letzten Jahrzehnt um eine lizenzierte Endfertigung des neuen Standardgewehrs der Bundeswehr, des G-36. 2003 genehmigte die rot-grüne Bundesregierung die Lieferung von Gewehren für die saudische Polizei. 2007 und 2008 folgten die erforderlichen Genehmigungen für den Aufbau der Lizenzfertigung und die Grundsteinlegung bei der saudischen Military Industrial Corporation (MIC), die bereits G-3 und MP5 in Lizenz fertigte. Seit 2009 wird produziert. MIC bietet das Gewehr auch auf Messen im Ausland an. Man möchte diese Waffen nicht nur für den Eigenbedarf fertigen, sondern auch für den Export.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass sie eine wirksame Endverbleibskontrolle ausüben kann, weil sie regelmäßig Lizenzen für die Zulieferungen der entscheidenden Komponenten erteilen muss. Dafür müssen Endverbleibserklärungen Saudi-Arabiens vorgelegt werden oder aber es muss die deutsche Zustimmung zu einem Reexport angefragt werden. Da der faktische Endverbleib durch die Bundesregierung jedoch nur selten und im Verdachtsfall kontrolliert wird, handelt es sich um ein Verfahren, dass meist auf Treu und Glauben beruht und durch einen Beweis des Gegenteils jederzeit als untauglich entlarvt werden kann.
ist freier Journalist und leitet das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit - BITS
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