Dilettantisches Euro Hawk-Krisenmanagement?
Warten auf de Maizières Befreiungsschlag
Gastbeitrag von Andreas Dawidzinski
Verteidigungsminister de Maizière macht zurzeit keine gute Figur. Am 14. Mai hat er sich durchgerungen, das Euro Hawk-Projekt zu stoppen. Bis dahin waren mehr als 600 Millionen Euro ausgegeben worden - für eine Aufklärungsdrohne, die keine Chance hatte, für den europäischen Luftraum zugelassen zu werden. Seitdem tauchen immer mehr Fragen auf. Doch die Öffentlichkeit wartet bislang vergeblich auf eine Stellungnahme des Verteidigungsministers. Die soll es erst in der kommenden Woche geben. Am Mittwoch will sich Thomas de Maizière erklären.
Der Verteidigungsminister wirkt schon längst nicht mehr souverän. Die Krise um den Euro Hawk hat Spuren hinterlassen. Bei öffentlichen Terminen erwarten die Zuhörer eine Stellungnahme zu dem gescheiterten Drohnenprojekt. Doch der Verteidigungsminister vertröstet sein Publikum. Selbst auf einer Veranstaltung des Bundesverbandes der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in dieser Woche, wo das Euro-Hawk-Debakel auf den Fluren das Thema war. Etwas gequält stellte der CDU-Politiker fest:
O-Ton de Maizière
„Und besonders kompliziert ist die Wirklichkeit im Bereich der Rüstung. Umso mehr kommt es beim Euro Hawk nun auf eine gründliche und sachliche Aufarbeitung an, die ich mir auch persönlich vorbehalten habe. Deshalb werde ich bald über den gesamten Weg dieses Projektes berichten. Mehr ist heute aus meiner Sicht zu diesem Thema nicht zu sagen.“
Mehr ist nicht zu sagen - dabei werden inzwischen immer mehr Einzelheiten über das Projekt bekannt, bei dem eine dreistellige Millionen-Summe an Steuergeldern in den Sand gesetzt worden ist. Frühzeitige Warnhinweise sind offenbar von der politischen und militärischen Führung ignoriert worden. Die Folge: Es gibt Zweifel an der Fähigkeit der Bundeswehr, Rüstungsprojekte zu managen. Denn bisher ist fast jedes Rüstungsvorhaben teurer geworden als zunächst geplant. Die Rüstungsplaner der Bundeswehr verlieren offenbar schnell den Überblick. Kein Wunder, die Materie ist kompliziert. Der frühere Luftwaffengeneral Hermann Hagena, der jahrelang selbst im Verteidigungsministerium mit Beschaffungsvorhaben zu tun hatte:
O-Ton Hagena
„Ein Problem ist sicherlich, dass die Verträge grundsätzlich in Englisch abgefasst werden, und dass also der deutsche Rüstungsbeamte nun vor dem Problem steht, dass er es mit einer technischen und einer juristischen Terminologie zu tun hat, die ihm normalerweise auf der deutschen Universität nicht beigebracht wird. Also es ist einmal die Sprache, es ist der schiere Umfang, und es ist dann natürlich auch der politische Druck. Es werden also von vornherein in die Verträge eben Dinge reingeschrieben, aus Sicht der Politiker und der beteiligten Industrie, da kommen dann solche Fälle vor wie Beschäftigungseffekte, Beibehaltung eines hohen technologischen Standards und andere Dinge, die nicht unbedingt zu den klaren Zielen eines Vertrages gehören, der zwischen Soldaten, die die Forderung stellen und der Industrie, die diese Forderung dann erfüllt, ausgehandelt werden.“
Erschwerend kommt hinzu, dass unbemannte Luftfahrzeuge besonders komplexe Rüstungsvorhaben sind. Die Militärs formulieren die Anforderungen und den militärischen Bedarf. Dass es bei der Umsetzung aber auch Probleme geben könnte, wird schnell unterschätzt – gerade bei der Beschaffung von Groß-Drohnen Der Militärexperte Marco Seliger:
O-Ton Seliger
„Es gibt weder in der Luftwaffe, noch im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung wirklich Experten für diese Fluggeräte. Es gibt niemanden, der mit dem Hersteller, also der Rüstungsindustrie, auf Augenhöhe reden kann, der die komplexe Technologie versteht, der realistisch einschätzen kann, wie lange eine solche Entwicklung dauert. Man weiß nur, dieses Fluggerät brauchen wir, das wollen wir haben. Und zwar unbedingt, weil wir ja sonst angeblich den Anschluss an den Rest der Welt verlieren.“
Die Drohnen-Pläne der Bundeswehrführung sind ehrgeizig und kosten viel, viel Geld. Es geht nicht mehr nur um die jetzt gestoppten fünf Euro-Hawk-Aufklärungsdrohnen für rund 1,3 Milliarden Euro. Die Bundeswehr beteiligt sich auch an dem NATO-Luft-Boden-Aufklärungssystem AGS mit fünf Global Hawk-Drohnen. Stationiert werden sollen die Luftfahrzeuge auf dem italienischen Stützpunkt Sigonella in Sizilien. Der Global Hawk ist die Basis-Version der Euro Hawk-Drohne. Der deutsche Anteil an diesem NATO-Projekt beträgt knapp 500 Mio. Euro. Die Bundeswehr beabsichtigt außerdem vier zusätzliche Global Hawk im schleswig-holsteinischen Jagel zu stationieren, als nationale Beistellung zum NATO-Aufklärungssystem, wie es in dem im vergangenen Monat im Bundeskabinett vorgestellten Ressortbericht des Verteidigungsministeriums heißt. Dafür wird ebenfalls eine dreifache Millionensumme fällig. Und als gebe es gar kein Euro Hawk-Debakel hat das Kabinett in dieser Woche de Maizières Pläne abgesegnet, 16 Großdrohnen zu kaufen, die auch bewaffnet werden können. Die Kosten dafür: bisher unbekannt.
Die US-Streitkräfte benutzen schon seit einigen Jahren den Global Hawk als Aufklärungsdrohne, um in rund 20 Kilometern Höhe den Funkverkehr und andere elektronischen Signale aufzuzeichnen. Mit dem Global Hawk hat man dabei keine guten Erfahrungen gemacht. Deshalb setzt die Air Force inzwischen wieder auf den Höhenaufklärer U2 aus den 60er Jahren. Der ehemalige Luftwaffen-General Hermann Hagena:
O-Ton Hagena
„Es gibt zum Beispiel einen Bericht aus dem Jahr 2003, danach sind von den ersten sieben Prototypen immerhin vier durch Unfälle verloren gegangen. Aus unterschiedlichen Gründen, wahrscheinlich meistens Bedienungsfehler. Dazu kommen Berichte über Verluste im Einsatz. Im Jahre 2011 und 2012 gingen drei Global Hawk im Irak und in Afghanistan verloren.“
In der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, dass auch die von Deutschland angestrebten Kampfdrohnen noch immer sehr störanfällig sind:
O-Ton Hagena
„Seit Beginn des Einsatzes sind etwa 40 im Einsatz verloren gegangen. Das waren vor allem technische und Wettergründe, wie z.B. Vereisung. Und zusätzlich neun gingen verloren im Ausbildungsbetrieb in Amerika. Im Klartext heißt das, auch dazu gibt es einen Bericht, dass Reaper und Predator die höchsten Unfallraten von allen Luftfahrtzeugen im Inventar der US-Luftwaffe gehabt haben.“
Ähnliche Erfahrungen hat die Bundesehr in Afghanistan mit der unbewaffneten Aufklärungsdrohne Heron 1 gemacht. Zwei der insgesamt drei von Israel geleasten Luftfahrzeuge gingen durch Unfälle verloren. Eine Heron 1 stürzte während eines Aufklärungsfluges ab und konnte anschließend nicht geborgen werden. Die Drohne musste durch ein Kampfflugzeug zerstört werden, um zu verhindern, dass sie den Aufständischen in die Hände fällt. Über die Umstände der Aktion hüllt sich die Luftwaffe in Schweigen.
Wenig hört man von der Bundeswehr auch über die Umstände des Überführungsfluges des Euro Hawk vor zwei Jahren von Kalifornien nach Manching. Das Luftfahrzeug hatte keine Überfluggenehmigung für die USA bekommen. Es musste daher entlang der Pazifikküste fliegen, Richtung Kanada und Neufundland, überquerte erst dann den Atlantik und erreichte so schließlich über einen großen Umweg Europa. Und durch die FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG wurde im vergangenen Monat bekannt, dass bei diesem Flug die Bodenstation zweimal die Kontrolle über den Euro Hawk verloren hatte. Der Funkkontakt war jeweils 10 Minuten lang abgebrochen.
Die Probleme mit dem Luftfahrzeug waren also der Bundeswehr und anderen Kennern seit langem bekannt. Trotzdem feierte die Luftwaffe die Ankunft des Euro Hawks im bayerischen Manching als einen Meilenstein. Dabei hat der Euro Hawk keine Einrichtung, um ggf. selbständig anderen Flugzeugen ausweichen zu können. „Sense and Avoid“, so nennen die Experten dieses Anti-Kollisionssystem. Glaubt man dem Hersteller Northrop Grumman, dann ist darauf auf Wunsch der Bundeswehr verzichtet worden. Pressesprecher Tim Paynter sagte dem Hessischen Rundfunk in Washington:
O-Ton Paynter (overvoice)
„Das Euro Hawk Fluggerät hat wie alle unbemannten Luftfahrzeuge dieser Kategorie, die wir produzieren, ein Anti-Kollisions-System. Dieses System, diese Hardware ist letztlich eine Blackbox. Sie ist aber nicht eingerichtet worden. Und zwar auf Wunsch der deutschen Stellen.“
Schwere Vorwürfe. Doch die militärische Führung der Bundeswehr schweigt, versteckt sich hinter dem Primat der Politik. Luftwaffeninspekteur Karl Müllner hatte sich kürzlich noch vehement in der Öffentlichkeit für den Kauf bewaffneter Drohnen in den USA eingesetzt. Bei der Euro Hawk-Krise ist der Drei-Sterne-General jedoch auf Tauchstation gegangen, springt seinem angeschlagen Minister in der Öffentlichkeit nicht bei. Dabei muss sich Müllner unbequeme Fragen gefallen lassen. Der Militärexperten Marco Seliger:
O-Ton Seliger
„Er müsste erklären, wie es zum Beispiel sein kann, dass das Amt für Flugsicherung der Bundeswehr schon im Jahr 2003 über eine Powerpoint-Präsentation verfügte, aus der die ‚Sense and Avoid‘-Problematik deutlich wird.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Amt für Flugsicherung diese Powerpoint-Präsentation allein auf ihren Computern gelassen haben kann. Sondern dass diese Präsentationen, und damit auch die Sense and Avoid-Problematik der Luftwaffenführung lange bekannt sind.“
Gefordert ist in der Euro Hawk-Krise auch der höchste Soldat der Bundeswehr, Volker Wieker. Schließlich ist der Generalinspekteur maßgeblich für die Rüstungsplanung verantwortlich. Doch auch der Vier-Sterne-General schweigt. Dabei wächst der Unmut - auch in der Bundeswehr. Ex-General Hermann Hagena:
O-Ton Hagena
„Es ist sicherlich auffällig, dass nun, wo das Kind sozusagen ins Wasser gefallen ist, sich plötzlich sehr viele melden, - auch in den Bundeswehr-Blogs - und nun eine Fülle von Dingen rügen, wo man sich fragen muss, warum haben sich damals nicht, bei bestimmtem Wissen, die Bedenkenträger nachdrücklich zu Wort gemeldet. Ist das vielleicht höheren Ortes unterdrückt worden, wenn man sagt, hier soll ein Flugzeug über Deutschland eingesetzt werden, angeblich über Deutschland, was gar nicht zugelassen wird oder vielleicht nicht mal - oder vielleicht noch weitergehend - gar nicht zugelassen werden kann. Dann meine ich, gibt es schon die Pflicht des Soldaten, sich lautstark zu Wort zu melden.“
Klartext reden nach oben und nach außen, ggf. auch zu widersprechen – in der auf Befehl und Gehorsam basierenden Bundeswehr ist das aber immer noch die Ausnahme. Es gibt eher die Tendenz, Probleme zu überdecken bzw. schönzureden, weil die Führung solche Botschaften nicht gerne hört. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, spricht daher von einer nicht ausgeprägten Fehlerkultur.
Die Streitkräfte tun sich schwer bei der Aufarbeitung des Rüstungsdebakels. Bundeswehr-Stellen ducken sich, geben seit Wochen der Öffentlichkeit praktisch keine Auskünfte mehr, nicht zuletzt aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Das Krisenmanagement liegt allein bei Ministeriumssprecher Stefan Paris. Der macht dabei keine gute Figur, verweist nach neuen Enthüllungen immer wieder auf den 5. Juni, den Tag also, an dem der Verteidigungsminister sich erklären will:
O-Ton Paris
„Ich kann, möchte und will nicht jede Geschichte, die jetzt auf den Markt kommt, kommentieren. …Das ist auch gut so, weil wir den angesprochenen Bericht jetzt erstellen werden. Wir werden natürlich die Fragen, die aufgekommen sind - und bestimmt auch noch viele darüber hinaus - ordentlich und auch chronologisch und in der gebührenden Sorgfalt zusammentragen, und wir werden dann sicherlich auch dazu sprechfähig sein und das auch insgesamt einsortieren können. Insofern bitte ich um Nachsicht.“
Bitten um Nachsicht - gutes Krisenmanagement sieht anders aus. So aber ist die Bundeswehr hoffnungslos in die Defensive geraten, hat schon längst die Kontrolle über den Fortgang der Ereignisse verloren, ist unfähig, zu reagieren. Sie wird von den Medien vor sich her getrieben – mit immer neuen Informationen und weiteren Einzelheiten und Details über die Affäre, die von Kennern der Materie stammen. Marco Seliger:
O-Ton Seliger
„Das macht das Ganze aus meiner Sicht für das Ministerium und den Minister
so brisant. Viele Informationen, die in den Medien veröffentlich werden, stammen aus Fachkreisen. Die sind also belastbar, und nicht allein auf Vermutungen aufgebaut.“
Gleichzeitig versucht Thomas de Maizière, sich einen Überblick über das komplizierte Rüstungsprojekt zu verschaffen. Dabei soll eine rund 40 Personen starke Arbeitsgruppe helfen. Als fatal könnte sich allerdings die Entscheidung des Verteidigungsministers erweisen, dass diese Kommission vom Chef der Rüstungsabteilung geleitet wird. Detlef Selhausen ist bei dem Euro Hawk-Projekt entscheidend beteiligt gewesen. Jetzt ist er praktisch der Chefaufklärer. Ein erstaunlicher Vorgang, findet nicht nur Bundeswehr-Kenner Marco Seliger:
O-Ton Seliger
„Also das ist in der Tat eine bemerkenswerte Entscheidung des Ministers. In verteidigungspolitischen Kreisen in Berlin wird ja bereits gelästert, damit habe er den Bock zum Gärtner gemacht. Die Frage stellt sich wirklich, wie soll jemand eine lückenlose Aufklärung betreiben, wenn er dabei zu dem Ergebnis kommen könnte, selbst Fehler gemacht zu haben, und deswegen sein Arbeitsplatz gefährdet wäre. Ich hätte mir gewünscht, der Minister hätte jemanden von Außerhalb mit der Leitung der Untersuchungskommission beauftragt. Denn politisch ist die ganze Angelegenheit wahrhaft nicht zu unterschätzen.“
Denn die Oppositionsparteien machen mächtig Druck. Die Bundestagsabgeordneten fühlen sich durch Thomas de Maizière nicht informiert und getäuscht. Der SPD-Verteidigungspolitiker Klaus-Peter Bartels:
O-Ton Bartels
„Denn es ist sein Ministerium, das dem Bundesrechnungshof nur unvollständige Unterlagen übergeben hat – also sozusagen Informationen unterschlagen hat - und das den Verteidigungsausschuss nicht informiert hat über die Probleme bei diesem Beschaffungsvorhaben. Das Ministerium hat ja selbst das eigene Kabinett im Unklaren darüber gelassen, dass ein Hauptwaffensystem der Bundeswehr, das für die Zukunft der Bundeswehr mit strukturbestimmend ist - zwei Tage nachdem das Kabinett darüber berät - plötzlich aus der Planung gestrichen wird.“
Noch nicht gestrichen sind die geplanten Global Hawk Drohnen für die NATO sowie die vier zusätzlichen Systeme für das schleswig-holsteinische Jagel. Ob diese Luftfahrzeuge gekauft werden, ist keineswegs sicher. Militärexperte Marco Seliger:
O-Ton Seliger
„Die Amerikaner setzen jetzt auf die neueste Version, Block 40, des Globalhawk, und haben dafür auch ein Sense and Avoid-System, also ein Kollisionswarnsystem, in Auftrag gegeben. Das soll technologisch aber frühestens im Jahr 2018 entwíckelt sein. So lange es also dieses System nicht gibt, werden auch die fünf Global Hawk, die im Rahmen des NATO Aufklärungssystems AGS beschafft werden sollen, mindestens in Deutschland, ich gehe doch davon aus, auch in weiten Teilen Europas nicht fliegen können, weil sie keine Zulassung für den überwiegend zivil genutzten Luftraum bekommen werden.“
Das gilt auch für die Kampfdrohnen, die nach dem Willen der Bundesregierung schon 2016 fliegen sollen. Die Zulassungsprobleme werden vom Verteidigungsministerium offenbar weiterhin verdrängt. Nichts gelernt? Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Rainer Arnold warnt daher vor einem erneuten Debakel:
O-Ton Arnold
„Ich fordere von Herrn de Maizière, dass er endlich erkennt, eine vorschnelle Beschaffung kann zu einem ähnlichen Debakel wie beim Euro Hawk führen, nämlich hunderte Millionen werden verbraten und am Ende hat man ein Fluggerät, das gar nicht fliegen darf in Europa.“
Durch die Euro Hawk Krise ist Verteidigungsminister de Maizière politisch angeschlagen. Zudem hat das Ansehen der Bundeswehr erheblich Schaden erlitten. Möglicher Nutznießer der Krise kann aber paradoxerweise die europäische Rüstungsindustrie sein.
Marco Seliger:
„Denn EADS hat einerseits ja die signale Aufklärungstechnik entwickelt. Das heißt, sie haben diese Entwicklung vom Steuerzahler bezahlt bekommen. Und diese Technik muss ja nicht zwingend in einen Euro Hawk oder Global Hawk eingebaut werden. Sie kann auch in eine andere Hülle verpackt werden. Momentan überlegt man, ein bemanntes Airbus-Flugzeug zu nehmen, um diese Technik dann dort zu installieren. Das heißt also, EADS hat hier in eine Technologie investieren können, und sie entwickeln können, von der es künftig noch profitieren kann.“
Außerdem sind nach den Negativ-Erfahrungen mit der US-Firma Northrop Grumman die Chancen gestiegen, dass das Verteidigungsministerium jetzt auf die Entwicklung einer europäischen Großdrohne setzen wird. Ohne EADS geht da nichts. Aber auch dieses Projekt wird viel Geld kosten. Verzögerungen und Kostensteigerungen sind dabei programmiert, wie die bisherigen Rüstungsvorhaben immer wieder gezeigt haben.

Andreas Dawidzinski ist freier Journalist.
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