Landminen für Saudi-Arabien
von Otfried Nassauer
Das Königreich Saudi Arabien plant den Kauf
einer gewaltigen
Munitionsmenge in den USA. Das saudische Heer hat nach Angaben der
Washingtoner Defense Security Cooperation Agency von Ende Juli um
eine Möglichkeit nachgesucht, Munition im Wert von etwa 500
Millionen US-Dollar zu kaufen.
Die Lieferung soll unter anderem eine Million Schuss
hochexplosiver Granatmunition des Kalibers 40 Millimeter, 60.000
Schuß Panzermunition, weitere 60.000 Schuss
155mm-Haubitzenmunition
und vieles andere mehr umfassen. Kaufen will das saudische Heer auch
eine ungenannte Zahl von Antipersonen-Minen vom Typ M18A1 Claymore
–
eine Waffe, die völkerrechtlich durch das sogenannte
Ottawa-Abkommen
geächtet ist.
Der gewaltige Munitionsbedarf des saudischen Heeres
lässt sich
erklären. Saudi-Arabien ist mittlerweile tief in den Krieg im
benachbarten Jemen verstrickt und beteiligt sich an dem Kampf gegen
die schiitischen Huthi-Rebellen, die in diesem Krieg zur Zeit die
Oberhand haben. Die Obama-Administration in Washington billigt das
saudische Vorgehen und teilte deshalb dem Kongress mit, die Lieferung
werde Saudi Arabien helfen, seine Südgrenze „gegen
Attacken
feindlicher Huthi-Milizen und Al Kaida zu verteidigen.“ Saudi
Arabien werde „keine Schwierigkeiten haben, die Lieferungen
in
seine Bestände zu integrieren“. Die erbetene
Lieferung
völkerrechtswidriger Anti-Personenminen lässt die
US-Behörde ohne
jeden kritischen Kommentar. Die Administration wäre also
bereit,
auch diese zu liefern.
Im Gegensatz zu der großen Mehrheit aller
Staaten haben
Saudi-Arabien und die USA die Ottawa-Konvention über ein
Verbot von
Anti-Personenminen bislang nicht unterzeichnet.
ist
freier Journalist und leitet das Berliner Informationszentrum
für Transatlantische Sicherheit - BITS
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