Keine Leopard-Panzer für Saudi-Arabien
von Otfried Nassauer
Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel hat sich
durchgesetzt. Saudi Arabien wird auf absehbare Zeit keine Kampfpanzer
vom Typ Leopard 2 erhalten. Auch Spanien hat dem arabischen
Königreich inzwischen eine informelle Absage des
Panzergeschäftes zukommen lassen. Man werde sich nicht weiter um
das Zustandekommen der Panzerlieferung bemühen, da Deutschland
einem Export dieser Panzer aus Spanien nicht zustimme.
Das saudische Königshaus hatte 2010 in Madrid angefragt, ob eine
Lieferung von zunächst 200-270 Kampfpanzern für die
saudischen Streitkräfte in Form eines Regierungsgeschäfts
möglich sei. In Spanien kann das Unternehmen Santa Barabara
Sistemas, eine Tochter des US-Konzerns General Dynamics Land Systems,
eine ältere Version des Leopard-2 in Lizenz bauen. Das Interesse
Saudi Arabiens galt jedoch einer möglichst modernen Version.
Wiederholt wurden einzelne Panzer in Saudi Arabien erprobt. Um eine
neuere Version zu bauen, hätte Spanien jedoch zusätzliche
Lizenzrechte und Komponenten in Deutschland erwerben müssen.
Zudem kann die Bundesregierung gegen einen Reexport in Spanien gebauter
Panzer Widerspruch einlegen. Der Spiegel hatte den geplanten
Panzerexport im Juli 2011 aufgedeckt und damit eine heftige
Debatte über die lockere Rüstungsexportpolitik der
Bundesregierung ausgelöst.
ist
freier Journalist und leitet das Berliner Informationszentrum
für Transatlantische Sicherheit - BITS
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