Der Tornado – ein deutscher Nuklearwaffenträger
von Otfried Nassauer
Die Bundesrepublik Deutschland stellt im Kontext der
Nuklearen Teilhabe der NATO seit Jahrzehnten Kampfflugzeuge als
fliegende Trägersysteme für US-Atomwaffen bereit. Im
Jahr
2010 wurden bis zu 46 Tornados in abgestufter Bereitschaft für
den
Einsatz nuklearer Waffen vorgehalten.[ 1 ] Knapp 20 Atombomben der Typen
B61-3 und B61-4 lagern am Standort des Taktischen Luftwaffengeschwaders
33 in Büchel in der Eifel in diesem Kontext.
Auf dem NATO-Gipfels von Chicago beschloss die Allianz
2012,
an der Stationierung von rund 180 nuklearen US-Bomben in Europa bis auf
Weiteres festzuhalten.[ 2 ] Die USA entwickeln seit einigen
Jahren unter
der Bezeichnung B61-12 eine neue Version dieser Bombe, die zu Beginn
des nächsten Jahrzehnts auch in Europa stationiert werden
soll.
Dann werden die die deutschen (und italienischen)
Trägerflugzeuge
vom Typ Tornado über 30 Jahre alt sein. Im Jahr 2016 soll
deshalb
entschieden werden, wie der Tornado bis in die 2030er Jahre im Dienst
gehalten werden kann.
Flugzeug und
Bewaffnung
Der Tornado ist ein zweimotoriger, zweisitziger
allwetterfähiger
Jagdbomber mit Schwenkflügeltechnik, der für den
Tiefflug
optimiert wurde. Der Gefechtsradius mit standardisierter Beladung und
einem ebensolchen Flugprofil beträgt etwa 1.350 Kilometer.[ 3
] Bei 14
Tonnen Leergewicht kann das Flugzeug auch mit einem Gesamtgewicht von
mehr als 28 Tonnen noch abheben, also großen Mengen an
Munition
und Treibstoff mitführen. In größeren
Höhen
erreicht der Tornado mehr als doppelte Schallgeschwindigkeit, im
Tiefflug oder in Meereshöhe ist er zwar deutlich langsamer,
aber
immer noch deutlich schneller als der Schall. Der Tornado
verfügt
über ein Geländefolgeradar, mit Hilfe dessen das
Flugzug auch
noch in 60 Meter Höhe per Autopilot fliegen kann. Im
Tiefstflug,
also bei Flügen in "Baumwipfelhöhe", rund 30 Metern
oder
weniger über dem Erdboden, muss der Pilot selbst zum
Steuerknüppel greifen.[ 4 ]
Die Besatzung besteht aus einem Piloten und einem
Waffensystemoffizier. Neben Luftabwehrraketen zum Selbstschutz gibt es
eine Vielzahl von Bewaffnungsoptionen. Dazu gehören bei der
Bundeswehr ungelenkte und gelenkte Bomben, lasergelenkte und
GPS-unterstützte Präzisionswaffen, konventionelle
Marschflugkörper großer Reichweite vom Typ Taurus,
HARM-Raketen zur Bekämpfung von Flugabwehrstellungen am Boden,
Kormoran-Raketen zur Bekämpfung von Schiffszielen und die
27mm-Bordkanonen.[ 5 ] Zudem kann das Flugzeug die
nuklearen Bomben vom Typ
B61-3 und B61-4 tragen, die den USA gehören und eine variable
Sprengkraft von maximal 170 bzw. 50 Kilotonnen haben.
Die Tornados der
Luftwaffe
In den Jahren 1981/82 – 1992 beschaffte die Bundeswehr
insgesamt
357 Jagdbomber des Typs Panavia 200 „Tornado“. Die
ersten
332 Flugzeuge waren Tornado IDS (Interdiction Strike), die für
den
konventionellen und nuklearen Angriff auf Bodenziele sowie für
die
Aufklärung (Recce) vorgesehen waren. Danach kamen 35 Flugzeuge
vom
Typ ECR (Electronic Combat Reconnaissance) zur Aufklärung und
Bekämpfung der gegnerischen Luftabwehr hinzu. Der Bestand
wurde im
Verlauf der Nutzung auf zunächst 185 Flugzeuge abgesenkt und
wird
seit einigen Jahren weiter auf 85 Flugzeuge reduziert.[ 6
] Dieser Prozess
ist (fast) abgeschlossen.
Ursprünglich wurden mit dem Tornado zwei
Marinefliegergeschwader und sechs Luftwaffengeschwader
ausgerüstet. Drei der Luftwaffengeschwader (in Memmingen,
Nörvenich und Büchel) hatten nach dem Kalten Krieg
noch eine
nukleare Aufgabe. Heute gehören alle Tornados zu zwei
Geschwadern
Luftwaffe und nur das Geschwader in Büchel ist weiter aktiv an
der
Nuklearen Teilhabe beteiligt.
Insgesamt 65 IDS-Versionen und 20 ECR-Tornados sollen
auch
künftig weiter in Dienst gehalten werden. All diese Flugzeuge
werden sukzessive bis 2019 auf eine moderne Avionik des Standards ASSTA
3 umgerüstet. 25 Luftfahrzeuge sind beim
Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“
stationiert und
bilden eine fliegende Staffel für die bemannte fliegende
Aufklärung, die außerdem die Aufgaben
Unterdrückung der
gegnerischen Luftverteidigung (SEAD) und die Bekämpfung von
Seezielen übernehmen soll. 14 Luftfahrzeuge sind zur
Piloten-Ausbildung auf der Holloman AirForce Base in den USA
untergebracht. Zur Zeit ist noch unklar, ob Deutschland diese Standort
über das Jahr 2019 hinaus betreiben wird. Die restlichen 44
Tornados werden in zwei Staffeln beim Taktischen Luftwaffengeschwader
33 in Büchel eingesetzt, das derzeit die Aufgaben
Luftnahunterstützung, Abriegelung aus der Luft und nukleare
Teilhabe betraut.[ 7 ] So stand es bereits im
„Realisierungsplan
für die Einnahme der Luftwaffenstruktur“ aus dem
Juni 2012.
Dort hieß es darüber hinaus: „Das JaboG 33
am
St[and]O[rt] Büchel wird zum 01.04.2013 umgegliedert und nimmt
mit
zwei Fliegenden Staffeln seinen Auftrag (Nukleare Teilhabe/
konventioneller Luftangriff) mit ungelenkter Bewaffnung,
Präzisionsbewaffnung (GBU-24, GBU 54) und Abstandsbewaffnung
(MAW
TAURUS) wahr. Zum 01.10.2013 wird das JaboG 33 in Takt[isches]
L[uft]w[affen]G[eschwader] 33 umbenannt.“[ 8
] Da künftig auch
die nicht nuklearfähigen Eurofighter der Tranchen 2 und 3a zur
Bekämpfung von Bodenzielen befähigt sein werden, soll
die
Aufgabe der dortigen Tornados schrittweise auf den Einsatz schwerer
Luft-Boden-Waffen konzentriert werden (GBU-24, Taurus, Nuklearwaffen).
In Büchel stehen für die deutschen
Tornados nach
Freigabe durch den US-Präsidenten auch US-Nuklearwaffen der
Typen
B61-3 und B61-4 zur Verfügung, die nach derzeitiger Planung ab
2020/22 durch eine neue, deutlich verbesserte Version, die B61-12,
ersetzt werden sollen.[ 9 ]
Die Nutzungsdauer
des Tornados
Da die NATO beschlossen hat, die Daueraufgabe Nukleare Teilhabe
vorläufig beizubehalten, stellt sich die Frage, wie lange der
Tornado noch in Dienst gehalten werden kann und soll. Die Antwort auf
diese Frage stellt offenbar ein sehr „bewegliches
Ziel“ dar.
2008 antwortete die Bundesregierung auf Anfrage der
Grünen: „Die Bundeswehr plant das Waffensystem
TORNADO
zumindest bis 2020 im Dienst zu behalten.“[ 10
] Dass
„zumindest bis“ auch „darüber
hinaus“
heißen konnte, bestätigte ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums am 6. Oktober 2010: „Die Nutzung
des
Waffensystems Tornado ist über das Jahr 2020 hinaus
vorgesehen.
Der Zeitpunkt der endgültigen Außerdienststellung
ist noch
nicht festgelegt.“[ 11 ] Im Oktober 2011 begann dieses
Spiel mit
Worten und Jahreszahlen erneut: „Das Waffensystem Tornado
wird
bis voraussichtlich 2025 in den Einsatzrollen Luftangriff mit
Schwerpunkt Luftnahunterstützung, luftgestützte
bemannte
Aufklärung, Niederhalten der gegnerischen bodengebundenen
Luftverteidigung, Seekriegführung aus der Luft und als
Trägerplattform für die Nukleare Teilhabe eingesetzt.
(...)
Derzeit gibt es keine Überlegungen, das Waffensystem Tornado
über 2025 hinaus zu betreiben“, schrieb das
Verteidigungsministerium.[ 12 ] Ein Jahr später
erläuterte
BMVg-Sprecher Christian Dienst am 3.9.2012 in der
Regierungspressekonferenz: „Also es ist so, dass das
Waffensystem
Tornado, das auch - ich betone: auch - die Rolle hat, als
nuklearwaffenfähiges Trägersystem zu fungieren (...)
nach
jetziger Planung über das Jahr 2025 hinaus in der Bundeswehr
in
Nutzung zu halten sein wird - egal mit wie vielen“ der ihm
zugedachten Rollen.[ 13 ] Schließlich
bestätigte auch die
politische Führung des BMVg’s diese Planung. Der
Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt antwortete
am
26.September 2012 auf Fragen des Abgeordneten Paul Schäfer:
„Als Träger der nuklearen Teilhabe ist das
Waffensystem
Tornado in der Version Interdiction-Strike (IDS) geeignet. (...) Die
Nutzung des Waffensystems Tornado ist in reduzierter Stückzahl
über das Jahr 2025 hinaus geplant.“[ 14
] Es fehlte nur die
erneute Feststellung, der Zeitpunkt der endgültigen
Außerdienststellung sei noch nicht festgelegt. Mittlerweile
ist
klar: Die Luftwaffe untersucht, was getan werden muss, damit der
Tornado deutlich länger im Dienst gehalten werden kann.
Voraussichtlich soll noch im Laufe des Jahres 2016 darüber
entschieden werden, ob der Tornado bis „Mitte der
dreißiger
Jahre“ in Dienst gehalten werden kann.[ 15
]
Die Restlebensdauer der noch vorhandenen
Tornado-Flugzeuge ist
beeinflussbar. Die Luftwaffe kann die Nutzungsdauer selbst steuern.
Zelle und Triebwerk haben eine garantierte Mindestlebensdauer von 8.000
respektive 7.500 Flugstunden, die bei allen 85 Luftfahrzeugen, die im
Dienst gehalten werden, bei weitem noch nicht erreicht ist. Erst 2011
überschritt der erste, 29 Jahre alte Tornado 5.000
Flugstunden.
Eine Übersicht über die bisher abgeflogenen
Flugstunden jener
85 Tornados, die die Bundeswehr weiter in Dienst halten will, zeigt,
das viele dieser Maschinen 2013 erst 3.500-4.500 Stunden in der Luft
waren und nur wenige mehr als 5.000 Stunden.[ 16 ]
Steuerungsmöglichkeiten bieten sich der
Luftwaffe z.B.
durch die Intensität der Nutzung der einzelnen Flugzeuge. Von
2012-2017 wollte die Luftwaffe ihre Tornado-Flotte pro Jahr insgesamt
für rund 11.500 bis 13.310 Flugstunden einsetzen. Auf jedes
Flugzeug entfielen damit durchschnittlich rein rechnerisch zwischen 135
und 157 Flugstunden pro Jahr. Bei einer so geringen jährlichen
Nutzung kann das Jahr 2035 schnell in Reichweite kommen.[ 17
]
Hinzu kommt, dass die Luftwaffe in den Jahren 2012-2015
noch
mehr als 85 Tornados besaß und somit so manche der
für diese
Jahre geplanten Flugstunden auf Maschinen fliegen konnte, die
ausgemustert werden sollten. Sie konnte also die für eine
Umrüstung auf ASSTA 3 vorgesehenen 85 Maschinen theoretisch
schonen und damit die Lebensdauer ihrer Flotte verlängern.
Eine
ähnlich Wirkung wird erzielt, wenn den Piloten z.B. aus
Kostengründen weniger Flugstunden pro Jahr zugebilligt werden.
Derzeit untersucht die Luftwaffe „durch eine Streckung
vorhandener Flugstundenressourcen bzw. eine
Nutzungsdauerverlängerung für das Waffensystem bis in
die
Mitte der dreißiger Jahre.“[ 18
]
Selbst eine über 2035 oder 2040 hinausgehende
Verlängerung der Nutzungsdauer für einen kleineren
Teil der
Tornados ist nicht ausgeschlossen. Hohe Kosten hätte dagegen
zur
Folge, wollte man alle 85 Flugzeuge auch dann noch weiter in Dienst
halten. Eine Verlängerung der Lebensdauer von Zelle und
Triebwerk
würde teuer. Ein solches Vorhaben plant und untersucht die
Bundeswehr derzeit jedoch nicht.
Die
Tornado-Modernisierung
Derzeit werden die 85 Tornado-Flugzeuge, die die Bundeswehr in Dienst
halten will, modernisiert. Das Programm „Avionic System
Software
for Tornado in Ada 3“ (ASSTA 3) sollte ursprünglich
bis 2017
umgesetzt werden, dauert aber jetzt voraussichtlich bis 2018 oder 2019.
Es dient u.a. einer Verbesserung der Kommunikationssysteme, der
Kampfwerterhaltung der Störsysteme, der Verbesserung der
Nachsichtfähigkeit und der Cockpit-Displays sowie der
Integration
der lasergesteuerten allwetterfähigen Bombe vom Typ GBU-54(V)3
(LJDAM) zur Bekämpfung beweglicher Ziele. Die ersten
modernisierten Tornados bekam die Luftwaffe am 15.8.2012.[ 19
]
Maßnahmen, die spezifisch der Integration der
modernisierten Nuklearwaffe vom Typ B61-12 dienen, sind in diesem
Programm nicht enthalten und derzeit auch von der Bundeswehr nicht
geplant.[ 20 ] Ein weiteres Upgrade des
Tornados mit der Bezeichnung ASSTA
3.1 ist bei der Industrie in Arbeit. Auch diese hat also den
Nutzungszeitraum jenseits von 2025 bereits fest im Blick. Auch bei den
Arbeiten der Industrie sind Maßnahmen zur Integration der
B61-12
bislang – soweit bekannt – nicht enthalten.[ 21
]
Allerdings laufen Arbeiten zu diesem Zweck bereits in
den USA.
Im 3.Quartal des Haushaltsjahres, also im 2.Quartal des Kalenderjahres
2015, sollte in den USA mit diesem Vorhaben begonnen werden.
Während der Entwicklung der B61-12 muss diese Waffe an ihre
künftigen Trägersystem-Typen individuell angepasst
werden.
Dafür muss z.B. eine passende Interface Control Unit
– einem
Verbindungsmodul zwischen Bombe und Flugzeug – bereitgestellt
werden. Diese soll sicherstellen, dass ältere nicht
vollständig digitalisierte Flugzeuge mit der neuen,
vollständig digitalen Bombe kompatibel sind und eine korrekte
Überspielung der Einsatzdaten für die Bombe aus dem
Flugzeug
in die Bombe erfolgen kann. Diese Anpassung ist Aufgabe der
Nuklearmacht USA.
Der Standort
Büchel
Um den Tornado langfristig in Büchel auf einer geeigneten
Infrastruktur betreiben zu können, hat das
Verteidigungsministerium für die kommenden Jahre Investitionen
im
Gesamtumfang von 120 Mio. € in diesen Standort beschlossen. Im
Zentrum der geplanten Maßnahmen steht eine Grundsanierung der
Start- und Landbahn. Zudem sollen Werkstattgebäude erneuert
und in
die Modernisierung von Unterkünften investiert werden. Die
deutscherseits geplanten Maßnahmen haben mit der
Stationierung
der B61-12 noch nichts zu tun.
Allerdings haben die USA und die NATO in der
Türkei und
in Italien damit begonnen, die Flugzeugshelter, in die
Unterflurmagazine für die Lagerung nuklearer Waffen eingebaut
wurden, mit einer Sicherungsanlage innerhalb des
Flugplatzgeländes
auszustatten. Die entsprechenden Schutzbauten wurden z.B.
eingezäunt und mit einer Beleuchtungsanlage umgeben.[ 22
] Ob eine
entsprechende Zusatzsicherung auch in Büchel geplant ist, ist
noch
unbekannt. Die vorgesehenen Etatmittel lassen darauf
schließen,
dass weitere Stützpunkte mit solchen Anlagen ausgestattet
werden
sollen.
Der Blick in die
Zukunft
Im Kontext der Diskussion über eine
Lebensdauerverlängerung für den Tornado hat die
Luftwaffe
2016 erstmals offiziell einen Nachfolger für den Tornado ins
Spiel
gebracht. Dieser wird als Waffensystem der nächsten Generation
(Next Generation Weapon System) bezeichnet und soll zur
Verfügung
stehen, wenn die Nutzungsdauer des Tornados in den 2030er Jahren endet.
Es soll in multinationaler Kooperation entwickelt werden.
Gespräche mit möglichen Partnern sollen noch 2016
beginnen.
Während in den Entwurfsfassungen für
die
militärische Luftfahrtstrategie des BMVg noch direkt davon die
Rede war, dass der „Systemverbund Future Combat Air
System“
(FCAS), bestehend u.a. aus dem Eurofighter und dem Tornado-Nachfolger
die Aufgabe der deutschen Beteiligung an der Nuklearen Teilhabe in der
NATO mit abdecken solle[ 23 ], wurde auf eine solch explizite
Festlegung in
der veröffentlichten Endfassung im Januar 2016 verzichtet. Nun
heißt es allgemeiner und an anderer Stelle, die deutsche
Luftwaffe müsse auch künftig „Beiträge
gegenüber NATO
und EU auf Basis politischer Vorgaben – wo immer möglich in
multinationalen Kooperationen“ leisten.[ 24
] Die nukleare Teilhabe
kann als politische Vorgabe betrachtet werden.
Die Autoren der militärischen
Luftfahrtstrategie
überlassen es zudem der künftigen Diskussion, ob das
neue
Luftfahrzeug „bemannt, unbemannt oder optional
bemannt“
sein werde. Mit diesen drei Optionen ging vor wenigen Jahren auch die
US-Luftwaffe auf Werbetour für eines ihrer wichtigsten
Zukunftsprojekte: Den nächsten nuklearfähigen
Langstreckenbomber, bekannt unter dem Kürzel LRS-B (Long Range
Strike Bomber). Dieser soll nach derzeitigem Planungsstand
voraussichtlich zunächst optional bemannbar
eingeführt werden
und dann zu einem Luftfahrzeug weiterentwickelt werden, dass auch
unbemannt Einsätze fliegen kann. Offen bleiben muss, ob dieser
US-Ansatz für einen unterschallschnellen Langstreckenbomber
realistischerweise nur wenige Jahre später durch die
europäische Luft- und Raumfahrtindustrie mit einem
überschallschnellen, taktischen Kampfluftfahrzeug technisch
getoppt werden könnte. In beiden Fällen geht es
derzeit noch
um Konzeptentwürfe und Ideen. Bis sie entschieden und
realisiert
werden, fließt noch viel Wasser Spree und Potomac hinunter.
Nachtrag:
Am 18. August 2018 wies das BMVg das Bundesamt für Ausrüstung
und Informationesen der Bundeswehr (BAAINBw) an, die Nutzungsdauer des
Tornados bis zum Jahr 2035 auszuplanen und erst danach die Ausphasung
des Waffensysrtemns vorzusehen. Die Annahme dieses Beitrags, dass die
Nutzungsplanung für den Tornado es erlaubt, die Luftfahrzeuge bis
2035 oder länger zu nutzen, erwies sich damit als richtig.
ist
freier Journalist und leitet das Berliner Informationszentrum
für Transatlantische Sicherheit - BITS
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