Die Rückkehr des „Sowohl als Auch“ in der
Atomfrage
Ein Kommentar[ 1 ] zur Kundgebung der Synode der
Evangelischen Kirche in
Deutschland vom 13.11.2019
Ulrich Frey
Die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in
Deutschland
(EKD) folgen spätestens seit der Denkschrift des Rates der EKD
„Für Gottes Frieden leben- für gerechten
Frieden
sorgen“ (2007) dem in der Ökumene
überwiegend
gültigen Leitbild des gerechten Friedens. In Denkschriften
soll
„nach Möglichkeit ein auf christlicher Verantwortung
beruhender, sorgfältig geprüfter und
stellvertretend
für die ganze Gesellschaft formulierter Konsens zum Ausdruck
kommen.“ Die Denkschrift der EKD für den
inner- und
außerkirchlichen Gebrauch zum großen
zeitgenössischen
Thema versteht „Frieden“ in einem umfassenden Sinne
so:
„Die biblische Sicht stützt ein
prozessuales
Konzept des Friedens. Friede ist kein Zustand (weder der
bloßen
Abwesenheit von Krieg, noch der Stillstellung aller Konflikte), sondern
ein gesellschaftlicher Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender
Gerechtigkeit – letztere jetzt verstanden als politische und
soziale Gerechtigkeit, d. h. als normatives Prinzip gesellschaftlicher
Institutionen. Friedensfördernde Prozesse sind dadurch
charakterisiert, dass sie in innerstaatlicher wie in
zwischenstaatlicher Hinsicht auf die Vermeidung von Gewaltanwendung,
die Förderung von Freiheit und kultureller Vielfalt sowie auf
den
Abbau von Not gerichtet sind. Friede erschöpft sich nicht in
der
Abwesenheit von Gewalt, sondern hat ein Zusammenleben in Gerechtigkeit
zum Ziel. In diesem Sinn bezeichnet ein gerechter Friede die
Zielperspektive politischer Ethik.“[ 2 ]
Der
„Ökumenische
Aufruf zum Gerechten Frieden“, Begleitdokument der X.
Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen
(ÖRK), definierte ähnlich: „Im Bewusstsein
der Grenzen
von Sprache und Verstehen schlagen wir vor, gerechten Frieden als einen
kollektiven und dynamischen, doch zugleich fest verankerten Prozess zu
versehen, der darauf ausgerichtet ist, dass Menschen frei von Angst und
Not leben können, dass sie Feindschaft, Diskriminierung und
Unterdrückung überwinden und die Voraussetzungen
schaffen
können für gerechte Beziehungen, die den
Erfahrungen
der am stärksten Gefährdeten Vorrang
einräumen und die
Integrität der Schöpfung achten.“[ 3
]
Die
konkreten gesellschaftlichen
und politischen Bedingungen, unter denen Frieden zu verwirklichen
ist, haben sich seit 2007 in einigen Punkten wesentlich
geändert. Auch neue Probleme sind aufgetaucht. Die Frage war
also,
ob eine neue umfassende Denkschrift angezeigt wäre.
Dafür
fand sich jedoch keine Mehrheit. Konsens war, nur an den kritischen
Punkten weiterzuarbeiten. Parallel dazu begann in einigen Gliedkirchen
der EKD eine Diskussion mit dem Ziel, das in Wort und Tat zu gestalten,
was das Leitbild zum Inhalt hatte, also „Kirche des gerechten
Friedens“ zu werden. Der stärkste
Anstoß in
diese Richtung kam aus der badischen Landeskirche. Deren
höchstes Organ, die Landessynode, beschloss nach einem fast
zweijährigen Diskussionsprozess in den Kirchenbezirken am
24.10.2013, „Kirche des gerechten Friedens zu
werden“. Ein Szenario-Prozess
unter dem Motto „Sicherheit neu denken – von der
militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik – ein
Szenario
bis zum Jahr 2040“ sollte mittelfristig zu einem
Ausstieg
aus der militärischen Friedenssicherung
führen. Andere
Initiativen kamen z.B. aus der hannoverschen Kirche, der
Nordkirche und der Ev. Kirche in Hessen und Nassau. In der
Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) beschloss die Landessynode am
11.1.2018 das „Friedenswort 2018. Auf dem Weg zum gerechten
Frieden. Impulse zur Eröffnung eines friedensethischen
Diskurses
anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100
Jahren“.
Die Initiativen aus diesen Kirchen haben die Synode der EKD
(„Parlament“ der EKD und deren höchstes
Organ) des
Jahres 2017 bewogen, die Synode des Jahres 2019 dem Thema
„Schritte auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und
des
Friedens“ zu widmen. Dazu hat im April 2018 ein breit
angelegter
Diskussionsprozess unter der Leitung des Friedensbeauftragten des Rates
der EKD, Renke Brahms, begonnen. Als „Aufgabe“
formulierte
er am 24.4.2018:
„Aufgabe
der Synode der
EKD wird es sein, die Friedensbotschaft des Evangeliums neu in die
gegenwärtigen Herausforderungen und Aufgaben hineinzusprechen.
Die
Friedensdenkschrift von 2007 ist dafür ein guter Rahmen, aber
längst nicht mehr ausreichend. Neben der Aufgabe, evangelische
Friedensethik weiterzudenken, soll so etwas wie eine
Selbstverpflichtung der evangelischen Kirche stehen, ihre eigene
Botschaft und Gestalt zu prüfen und konkrete Schritte auf dem
Weg
zu einer 'Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens' zu
gehen.“
Eingeladen zu diesem breit angelegten mehrjährigen Prozess
waren
die Mitglieder der Synode der EKD, der Synoden der Gliedkirchen der EKD
und die Mitglieder der Konferenz für Friedenarbeit im Raum der
EKD. Etappen dieses Prozesses waren nach einer Konsultation im
September 2018 zunächst Arbeitsgruppen zu fünf
Themenbereichen, die einer Vorbereitungsgruppe knappe Papiere
für
die Formulierung einer Kundgebung der Friedenssynode der EKD vom
9.-13.9.2019 in Dresden liefern sollten, also einem Beschluss der
Synode, in dem die offizielle Position der EKD zum Thema der Synode
dokumentiert wird. In mehreren Arbeitsgängen entstanden die
Papiere der Arbeitsgruppen und Entwürfe für die
Kundgebung
der Synode.
Ergebnis des Konsultationsprozesses waren Texte zu fünf
Themenbereichen[ 4 ], ein friedenstheologisches
Lesebuch[ 5
] und der Entwurf
einer Kundgebung. Den EKD-Synodalen lagen am 13.11.2019 aber nur das
Lesebuch und der Entwurf der Kundgebung zur Entscheidung vor, leider
nicht – entgegen den vorherigen Ankündigungen
– die
Ergebnisse der Arbeitsgruppen. Die EKD-Synode beschloss die Kundgebung
„Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des
Friedens“ am 13.11.2019.[ 6 ]
Im Wesentlichen zu begrüßen sind die
Ausführungen der
Kundgebung zu den Themenbereichen der Gewaltfreiheit, der nachhaltigen
Entwicklung und des Klimaschutzes, des gesellschaftlichen Friedens und
der europäischen Verantwortung. Auf einzelne
kritische
Punkte kann hier aus Platzgründen nicht eingegangen werden.
Die
grundlegenden Aussagen zur Gewaltfreiheit sind jedoch in dem Kapitel
über die „Herausforderungen durch Automatisierung,
Cyberraum
und Atomwaffen.“ (S. 6 f.) praktisch und politisch nicht
eingelöst worden. Was theologisch und ethisch vorgegeben wird,
ist
praktisch-politisch nicht schlüssig dargelegt.
Einige wichtige Kritikpunkte an dem Inhalt der Kundgebung
sind zu nennen.
Die Bemerkung, „automatisierte, teilautonome und unbemannte
Waffensysteme“ dienten „auch dem Schutz von
Zivilisten und
Zivilistinnen“, ebnet politisch schleichend einen
Weg zur
Einführung solcher Waffen. Denn sie suggeriert die
Annahme,
dass die Gefährdung von Zivilpersonen ausgeschlossen werden
könne und mehr noch, dass diese durch solche Waffen sogar
geschützt werden könnten und also hilfreich sein
könnten. Der Verzicht auf bewaffnete Drohnen wird in der
verabschiedeten Kundgebung im Gegensatz zum Entwurf nicht mehr
erwähnt und deshalb auch nicht gefordert. Der Satz
„Wir
sehen die Notwendigkeit, zur Vermeidung … von
Konflikten
im Cyberraum auf der Grundlage ethischer Kriterien ein
völkerrechtlich verbindliches Cyberrecht zu entwickeln
...“
lässt fragen, welche ethischen Kriterien das sein
könnten.
Klar ausgedrückt ist die überfällige
Positionierung der
EKD zur Ächtung der Atomwaffen. „Dennoch erscheint
uns heute
angesichts einer mangelnden Abrüstung, der Modernisierung und
der
Verbreitung der Atomwaffen die Einsicht unausweichlich, dass nur die
völkerrechtliche Ächtung und das Verbot von
Atomwaffen den
notwendigen Druck aufbaut, diese Waffen gänzlich aus der Welt
zu
verbannen.“ Positiv zu beurteilen ist auch die Aufforderung
an
die Bundesregierung, konkrete Schritte zur Unterzeichnung des
Atomwaffenverbotsvertrages einzuleiten. Allerdings wird sie durch
zusätzliche Anforderungen etwas verwässert, z.B.
durch die
Forderung, „Gespräche und Verhandlungen mit den
Partnern
in NATO, EU und OSZE“ zu führen, etwa
über
„ein weltweites Moratorium der Modernisierung der
Atomwaffen“.
Die Kundgebung enttäuscht dagegen mit ihrer
Position zur
Abschreckung, weil diese Strategie im Gegensatz zum Entwurf nicht mehr
als unwirksam deklariert wird. Die Abschreckung wird nicht einmal
erwähnt, obwohl der Rat der EKD in seiner Denkschrift schon im
Jahre 2007 mit einer kontroversen Interpretation der politischen und
strategischen Folgerungen geurteilt hatte: „Die Tauglichkeit
der
Strategie der nuklearen Abschreckung ist jedoch in der Gegenwart
überhaupt fraglich geworden. Aus der Sicht evangelischer
Friedensethik kann die Drohung mit Nuklearwaffen heute nicht mehr als
Mittel legitimer Selbstverteidigung betrachtet werden.“[ 7
] Die
Nichterwähnung bedeutet, dass das „noch“
der VIII.
Heidelberger These aus dem Jahre 1959 wieder gilt, nämlich:
„Die Kirche muss die Beteiligung an dem Versuch, durch das
Dasein
von Atomwaffen einen Frieden in Freiheit zu sichern, als eine heute
noch mögliche christliche Handlungsweise
anerkennen.“[ 8 ] Die
Forderung, die in Büchel lagernden Atomsprengköpfe
sollten
abgezogen werden, wird in dem Beschluss der Synode nicht
unmissverständlich erhoben. Zu lesen ist nur: „Dass
auch vom
deutschen Boden (Büchel) atomare Bedrohung ausgeht, kann uns
nicht
ruhig lassen.“
Ines-Jaqueline Werkner, wissenschaftliche Mitarbeiterin
der
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST),
kommt bei „Berücksichtigung des politischen
Wandels“
zu dem Schluss: „Nukleare Abschreckung kann 'eine heute noch
mögliche', das heißt ethisch verantwortbare Option
darstellen, wenn sie an Rüstungskontroll- und
Abrüstungsschritte rückgebunden wird, um einem
Frieden in
Freiheit näher zu kommen.“[ 9 ] Das Problem ist eben
nur,
dass keine Fortschritte bei Rüstungskontrolle und
Abrüstung
erkennbar sind. Im Gegenteil, Rüstungskontrolle und
Abrüstung
stagnieren oder werden sogar aufgegeben. Die in der Kundgebung so
versteckte, mitgedachte atomare Abschreckung wird in der
Ökumene
seit der VI. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der
Kirchen
(ÖRK) in Vancouver (1983) und den folgenden Vollversammlungen
abgelehnt, zuletzt in Busan 2013. Der ÖRK beschloss in
Vancouver:
„Das Konzept der Abschreckung, dessen
Glaubwürdigkeit von
der Möglichkeit des Einsatzes von Atomwaffen abhängt,
ist aus
moralischen Gründen abzulehnen und nicht geeignet, Frieden und
Sicherheit langfristig zu sichern.“[ 10 ] Dem schloss sich die
Ökumenische Versammlung der Kirchen in der DDR Dresden
–
Magdeburg – Dresden 1989 mit dem klassischen
Verdikt an:
„Wir erteilen Geist, Logik und Praxis der auf
Massenvernichtungsmitteln gegründeten Abschreckung eine
Absage“.[ 11 ]
Auf Seiten der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr
ist
Unterschiedliches zu lesen. Im Handbuch „Friedensethik im
Einsatz“ heißt es zum „Sonderproblem:
Nuklearwaffen“: „Könnte ein Einsatz von
Nuklearwaffen
streng auf ein oder mehrere militärische Ziele
beschränkt
werden und würde er voraussichtlich keine ausgedehnten,
langanhaltenden und schweren Umweltschäden verursachen und
außerdem als verhältnismäßig in
dem Sinne
angesehen werden, dass kein exzessiver Kollateralschaden verursacht
würde, könnte er kaum als unzulässig
angesehen
werden.“[ 12 ] Militärbischof Sigurd
Rink, in dessen
Zuständigkeit auch das Jagdbombergeschwader in Büchel
gehört, formuliert vorsichtiger: „Nach der Erfindung
… der Atomwaffen ist die dritte Revolution in der
Kriegführung längst angebrochen. Die
Aufkündigung des
INF-Vertrages … macht zwar deutlich, dass Atomwaffen als
ultimatives Abschreckungsmittel noch immer nicht ausgedient haben, doch
technologisch sind sie kam mehr
zeitgemäß.“ Am Ende
seines Buches steht die Mahnung: „Die Fortentwicklung einer
Friedens- wie einer Militärethik ist eine
gesamtgesellschaftliche
Aufgabe.“[ 13 ]
In der katholischen Kirche haben Papst Franziskus und
die
Deutsche Kommission von Justitia et Pax die nukleare Abschreckung
eindeutig abgelehnt. Die römisch-katholische Kirche ist klarer
und
deutlicher als die EKD-Synode 2019. Schon bei dem Symposium
„Aussichten für eine atomwaffenfreie Welt und
für eine
ganzheitliche Abrüstung“ im Vatikan 2017 sagte Papst
Franziskus „Die nukleare Abschreckung ist keine angemessene
Antwort auf die Herausforderungen der Sicherheit in einer multipolaren
Welt, … Die nukleare Abschreckung schafft weder stabilen
noch
sicheren Frieden; sie trägt zu Angst und Konflikt bei.
…
Massenvernichtungswaffen, insbesondere Atomwaffen, schaffen nichts als
ein falsches Gefühl der Sicherheit“. Sie schaffen
auch eine
Kultur der „gegenseitigen Einschüchterung im
internationalen
System.[ 14 ] In der Rede in Hiroshima und
Nagasaki im November 2019
bekräftigte Papst Franziskus seine Ablehnung der Abschreckung
mit
deutlichen Worten.[ 15 ]
Die Deutsche Kommission Justitia et Pax
veröffentlichte
am 17.6.2019 eine Erklärung „Die Ächtung
der Atomwaffen
als Beginn nuklearer Abrüstung“; in der sie
festhält:
“Die Deutsche Kommission Justitia et Pax hat die neueren
Entwicklungen in den Bereichen der internationalen Politik und des
Militärwesens im Licht der maßgeblichen Kriterien
der
kirchlichen Friedensethik und des Völkerrechts betrachtet und
bei
der ethischen Beurteilung vor allem das Kriterium der
Verhältnismäßigkeit und das sog.
Diskriminierungsgebot
(Unterscheidung von Kombattanten und Nichtkombattanten) angewandt. Sie
gelangt dabei zu dem Schluss, dass die bisherige moralische Duldung der
Strategie der nuklearen Abschreckung als Konzept der
Kriegsverhütung aufgegeben werden muss. Die
mächtigsten
Atomwaffenstaaten lassen keinen ernsthaften Willen erkennen, von ihr
abzurücken, sondern setzen programmatisch darauf, einen
Atomkrieg
führen, begrenzen und gewinnen zu können. Die
Kommission
hält diese Vorstellung in gefährlicher Weise
für
illusionär. Zudem senkt sie die Hemmschwelle für den
Einsatz
von Atomwaffen. Die Atommächte ignorieren außerdem
die
vielfältigen Risiken, die aus der wachsenden
Komplexität und
zunehmenden Unbeherrschbarkeit der internationalen Politik erwachsen,
durch Atomwaffen aber kaum verringert werden können, sondern
durch
sie eher noch steigen. Sie sind erneut bereit, für die
Modernisierung der Atomwaffen und für neue Waffensysteme
Unsummen
zu investieren, die anderweitig dringend nötig wären,
um die
gewaltigen Herausforderungen bewältigen zu können,
mit denen
die Weltgesellschaft gegenwärtig und zukünftig
konfrontiert
wird.“[ 16 ]
Insgesamt vermittelt die Position der Synode und damit
der EKD
zu den Atomwaffen den Eindruck großer Nähe zur
politischen
Richtung der Bundesregierung im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD
vom 7.2.2018: „Solange Kernwaffen als Instrument der
Abschreckung
im Strategischen Konzept der NATO eine Rolle spielen, hat Deutschland
ein Interesse daran, an den strategischen Diskussionen und
Planungsprozessen teilzuhaben. Erfolgreiche
Abrüstungsgespräche schaffen die Voraussetzung
für einen
Abzug der in Deutschland und Europa stationieren taktischen
Nuklearwaffen.“ [ 17 ]
Die theologische und politische Bewertung der
Atomwaffen,
besonders des Konzeptes der Abschreckung, ist eine der
Schlüsselfragen auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit
und
des Friedens, auf den sich auch die Friedenssynode der EKD begeben
hatte. Die Weitergeltung der Abschreckung markiert einen
Rückschritt der Entwicklung von Friedenstheologie und
Friedensethik im Vergleich zur Denkschrift des Jahres 2007. Sie
blockiert friedenspolitisch die Suche nach einer nachhaltigen
Sicherheits- und Friedenspolitik, wie sie z.B. in dem Ansatz des
badischen Szenarios „Sicherheit neu denken“[ 18
] angedacht
wird.
Ulrich Frey, AG
Friedensarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland
Fußnoten:
[ 1 ] Vgl. den Aufsatz des Autors
im FriedensForum 6/2019
„Kirchlich-ethische Debatte zu Atomwaffen“ Rat der
Evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.), Aus Gottes Frieden leben
– für gerechten Frieden leben. Eine Denkschrift des
Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gütersloh,
2007, S. 8
[ 2
] Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.), Aus Gottes
Frieden
leben – für gerechten Frieden leben. Eine
Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland,
Gütersloh, 2007, S. 54, Ziffer 80
[ 3 ] Ulrich Schmitthenner,
Konrad Raiser (Hrsg.), Gerechter
Friede. Ein ökumenischer Aufruf zum Gerechten Frieden.
Begleitdokument des Ökumenischen Rates der Kirchen,
LIT-Verlag, 2.
Auflage, 2013, S. 9, Nr. 11
[ 4
] Diese fünf Arbeitsgruppen waren: 1. Der Weg der
Gewaltfreiheit, 2.
Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz für gerechten Frieden,
3.
Gesellschaftlicher Frieden, 4. Die europäische Verantwortung
für den Frieden, 5. Herausforderungen durch
Automatisierung,
Cyberraum und Atomwaffen.
[ 5
] Kirchenamt der EKD (Hrsg.), Auf dem Weg zu einer Kirche der
Gerechtigkeit und des Friedens. Ein friedenstheologisches Lesebuch,
Leipzig, 2019
[ 6
] https://www.ekd.de/Portalsuche-276.htm?q=Kundgebung+Synode+2019
[ 7
] Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, Aus Gottes Frieden leben
– für gerechten Frieden sorgen, Gütersloh,
2007, Ziffer
162, siehe auch Ziffern 163. 164
[ 8
] Kirchenkanzlei der EKD (Hrsg.), Frieden wahren,
fördern und
erneuern. Eine Denkschrift der EKD, Gütersloh, 4.
Auflage,
1982, S. 83
[ 9
] Ines-Jaqueline Werkner, Neue friedensethische Herausforderungen, in:
Kirchenamt der EKD, Auf dem Weg zu einer Kirche der
Gerechtigkeit
und des Friedens. Ein friedenstheologisches Lesebuch,
Leipzig,
2019, S. 153
[ 10
] Walter Müller-Römheld (Hrsg.), Bericht aus
Vancouver,
Lembeck, 1983, S. 165
[ 11
] Kirchenamt der EKD (Hrsg.), Ökumenische Versammlung
für
Gerechtigkeit Frieden und Bewahrung der Schöpfung, EKD-Text
38, Hannover, 1991, S. 59
[ 12
] Evangelisches Kirchenamt für die Bundeswehr (Hrsg.),
Friedensethik
im Einsatz. Ein Handbuch der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr,
Gütersloh, 2009, S. 196
[ 13
] Sigurd Rink, Können Kriege gerecht sein? Ullstein, 2019, S.
276, 279
[ 14
] http://neue-entspanuunspolitik.berlin/vatikan-konferenz-papst
fuer-atomwaffenfreiheit-und-atomare-abruestung/,
[ 15
] https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-11/papst-franziskus-japan-atombombe-nuklear-abruestung-abschreckung.html
[ 16
] https://www.justitia-et-pax.de/jp/aktuelles/20190618_pm_atomwaffen.php
[ 17
] Koalitionsvertrag CDU/CSU/SPD vom 7.2.2018, S. 150
[ 18
] https://www.ekiba.de/html/content/szenario_sicherheit_neu_denken.html
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