In Sachen Iran - Zeit für Diplomatie?
von Otfried Nassauer
Die Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern führen auch in Sachen
iranisches Atomprogramm zu einer Atempause. Präsident Bush weiß: Ein Militärschlag
gegen den Iran macht die Aussichten auf einen nahöstlichen Frieden schnell zunichte. Also
verkündet Aussenministerin Rice, es sei Zeit für die Diplomatie. Die Bemühungen Europas
mit dem Iran dagegen stützen die USA nur abwartend. Erst deren Ergebnisse sollen
beurteilt werden. Die Hardliner in den USA und Israel verschärfen derweil ihre Vorwürfe
gegen Teheran, weil sie fürchten, dass der Friedensprozess den bereits sicher geglaubten
Waffengang gegen Teheran doch noch verhindern könnte. Eine ideale Situation für George
W. Bush: Solange die USA es nicht mittragen und dem Iran Sicherheitsgarantien geben, ist
jedes Verhandlungsergebnis mit dem Iran Makulatur. Ob Israelis und Palästinenser mit
Erfolg verhandeln, entscheidet Bushs Bündnispartner Scharon. Daraus folgt: Erbringt die
Diplomatie nicht das von Scharon und Bush gewünschte Ergebnis, so ist die militärische
Option jederzeit und sofort wieder auf dem Tisch. Zeit für Diplomatie ist nicht genug
Diplomatie braucht auch eine echte Chance.
ist freier Journalist und leitet
das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit - BITS
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