Frankfurter Rundschau
15. April 2004


Das zweite Nuklearzeitalter

"Die künftigen strategischen Offensivkräfte": eine Blaupause des Defense Science Board für die Rüstung der USA

Otfried Nassauer


Vor etwas mehr als einem Jahr beschloss die US-Regierung ihre Nationale Sicherheitsstrategie. Pläne, welche Waffen dafür genutzt werden sollen, erarbeitete nun das Defense Science Board. Das wichtigste Beratergremium des Pentagon setzt auf neue Atomwaffen und die Entwicklung einer Vielzahl konventioneller strategischer Waffen.

In kaum einem Bereich verfolgt die Regierung George W. Bush so zielstrebig eine Neuausrichtung der US-Streitkräfte wie bei den strategischen und nuklearen Streitkräften. Dies wurde bereits Anfang 2002 deutlich, als der Inhalt des geheimen "Nuclear Posture Reviews" öffentlich wurde, einer Überprüfung der Nuklearstrategie, des Atomwaffenpotentials und der nuklearen Einsatzoptionen der USA. Diesem zufolge sollen neben nukleare strategische Angriffsoptionen künftig konventionelle treten. Beide sollen mit den Fähigkeit zur Raketenabwehr integriert und von einer modernisierten industriellen Infrastruktur unterstützt werden. Die sei - so das Dokument - die strategische Triade der Zukunft, das Instrumentarium für ein "Zweites Nuklearzeitalter", in dem sich der Charakter der Abschreckung verändern werde. Im Juli 2002 gliederte das Pentagon seine weltweiten Kommandostrukturen neu und schuf dabei ein Strategisches Oberkommando, "Stratcom", das die erforderlichen Zuständigkeiten bekam: Es soll Aufklärungs- und Befehlsstrukturen sowie die defensiven und offensiven strategischen Fähigkeiten der USA koordinieren und über konventionelle wie nukleare strategische Angriffsoptionen verfügen.

Ende 2002 und Anfang 2003 veröffentlichte das Weiße Haus eine neue Nationale Sicherheitsstrategie und eine Strategie zur Bekämpfung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Darin reklamierte die Regierung Bush das Recht, militärisch präventiv oder präemptiv gegen Staaten oder nichtstaatliche Akteure vorzugehen, die sich in den Besitz von Massenvernichtungswaffen bringen wollen, diese besitzen oder gar mit einem Einsatz drohen.


Die Ideen der Berater

Welche Waffen im Rahmen dieser neuen strategischen Konzeption benötigt werden könnten - darüber hat sich jetzt eines der wichtigsten Beratergremien des Pentagons Gedanken gemacht, das Defense Science Board. In einem 166-seitigen Bericht über die "Künftigen Strategischen Offensivkräfte" werden Vorschläge für die strategische Rüstung der USA gemacht. Wenn sie verwirklicht werden, werden sie zugleich Abrüstung, Umrüstung und neue Aufrüstung zur Folge haben. Sie werden zur Entwicklung neuer, umstrittener Atomwaffen führen, aber auch erstmals zur Einführung einer Vielzahl konventioneller strategischer Waffen. Das Defense Science Board erhofft sich davon größere Flexibilität und verbesserte Möglichkeiten zum offensiven Einsatz strategischer Waffen, weil die Abhängigkeit von Atomwaffen sinke und konventionelle Optionen als Alternative zur Verfügung stehen würden.

Doch auch das Gegenteil könnte eintreten: Wird der bisher gravierende Unterschied zwischen konventionellen und nuklearen Waffen deutlich reduziert, weil die konventionellen Waffen immer leistungsfähiger und die nuklearen immer "kleiner" werden, dann könnte sich auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, daß erstmals seit dem großen Erschrecken über Hiroshima und Nagasaki nukleare Waffen wieder real eingesetzt werden. Das Tabu wäre gebrochen.


Pläne der Abschreckung

Die Pentagon-Berater stecken sich ein hohes Ziel: Aufgabe sei es, "künftige Präsidenten mit einer Reihe integrierter, flexibler und sehr zuverlässiger Möglichkeiten für offensive Schläge auszustatten, die die heute auf taktischer Ebene mögliche Flexibilität auch im globalen Rahmen" bereitstellen. Die potentiellen Gegner werden in zwei Hauptgruppen unterteilt. Zum einen "dringliche" Bedrohungen wie "Schurkenstaaten und Terroristen" und zum anderen "größere gegnerische Machte mit Massenvernichtungswaffen".

Gegen größere Mächte müsse auch künftig weitgehend in den traditionellen Kategorien der nuklearen Abhaltung, Abschreckung und Eskalationskontrolle gedacht werden. Wenn man es mit einer größeren Macht zu tun habe, dann laute die Aufgabe, die gegnerische Führung unfähig zu machen, "ihren Aufgaben nachzukommen", nicht aber in erster Linie diese Führung "zu eliminieren". Deren Zurückhaltung, zum Beispiel beim Einsatz von Massenvernichtungswaffen, gelte es ja zu erreichen. Deshalb sei es unwahrscheinlich, daß versucht werde, die Massenvernichtungswaffen eines solchen Staates völlig auszuschalten. Dies lasse dem potentiellen Gegner nur die Wahl, seine Waffen einzusetzen oder zu verlieren. Zur größeren Macht wird ein Staat unter anderem dadurch, daß sein Nuklearwaffenpotential in der Lage ist, die künftige Raketenabwehrfähigkeit der USA zu überwinden und Ziele in den Vereinigten Staaten mit Atomwaffen anzugreifen. Sei dies nicht der Fall "dann können wir dieses Land in derselben Kategorie einstufen wie Schurkenstaaten mit Massenvernichtungswaffen, d.h. eines Landes, dessen Massenvernichtungswaffen die USA mit akzeptablem Risiko neutralisieren können."

Im Umgang mit Schurkenstaaten oder Terroristen wird dagegen in Kriegführungskategorien gedacht: Es gelte, deren Massenvernichtungswaffen "zu eliminieren, das gegnerische Regime zu beseitigen, aber das Land zu erhalten, den Krieg mit Massenvernichtungswaffen schnell zu beenden", und sicherzustellen, daß der Krieg die "richtigen Schlußfolgerungen lehre". "Wenn (wir) einen strategischen Schlag gegen Schurkenstaaten oder Terroristen durchführen, ist es die Aufgabe, die Führung selbst zu töten." "Der Imperativ, die Führung und bestimmte Kernfähigkeiten selbst zum Ziel zu machen, besteht unabhängig vom Aspekt Massenvernichtungswaffen", hält die Studie fest. "Wer wird letztlich gegen den Einsatz strategischer Offensivfähigkeiten argumentieren, wenn es darum geht, einen wichtigen Führer oder kritische Angriffsfähigkeiten von Al Qaeda zu eliminieren." Bei Terroristen und Schurken seien "Enthauptungs- und Entwaffnungschläge" sinnvoll.

Das Defense Science Board sieht die US-Streitkräfte auf 25 Jahre zur Abschreckung größerer Mächte relativ gut gerüstet. Die Abschreckungsaufgabe sei ähnlich wie im Kalten Krieg, nur stelle sie sich in deutlich geringerem Umfang. Für den Umgang mit Schurken und Terroristen dagegen gebe es in vielen Bereichen von der "Aufklärung, Führung und Schadensanalyse", über "strategische Trägersysteme" bis hin zu "Waffen und Waffenladungen" deutliche Defizite. Aus diesen wird die Forderung nach einer Vielzahl neuer Fähigkeiten und Waffen abgeleitet, die, wenn eingeführt, auch gegen jeden "größeren Gegner" zum Einsatz gebracht werden können.

Washington, so hält die Studie fest, müsse auch künftig politisch daran interessiert sein, daß Nuklearwaffen nicht eingesetzt werden. Seine Verbündeten sollen sich unter dem Nuklearschirm der USA weiter sicher fühlen. Nur dies gewährleiste, daß Alliierte mit entsprechenden technischen Fähigkeiten auch künftig auf Nuklearwaffen verzichten und Länder wie China oder Rußland kooperativ bleiben.


Neue Trägersysteme, neue Zwecke

Wer jederzeit überall auf der Erde flexibel und effizient gegen so verschiedenartige Ziele wie tief verbunkerte Anlagen, Depots oder Produktionsanlagen für chemische und biologische Waffen, mobile Raketenabschußrampen oder im afghanisch-pakistanischen Hochgebirge reitende Al Qaeda -Führungsmitglieder zuschlagen will, der muß diese Ziele nicht nur schnell und sicher identifizieren können. Er muß sie auch genauso schnell und sicher treffen. Er muß ungewollte Nebenschäden vermeiden, wenn die Ziele in besiedelten Gebieten liegen. Dazu bedarf es geeigneter Trägersysteme, mit denen die Waffen flexibel, schnell, zielgenau und über große Entfernungen eingesetzt werden können. Solche gibt es bislang fast nur für Atomwaffen. Für konventionelle Waffen müssen sie erst freigesetzt oder neu gebaut werden. Die Studie empfiehlt deshalb unter anderem:

- Die Entwicklung einer neuen seegestützten Mittelstreckenrakete mit etwa 2700 Kilometer Reichweite. Diese sollen in weniger als 15 Minuten Sprengköpfe mit einem Gewicht von rund einer Tonne auf fünf Meter genau ins Ziel bringen. Diverse Nutzlasten - von Aufklärungssensoren über konventionelle Sprengköpfe bis zu Spezialsprengköpfen zur Bekämpfung biologischer Agentien - seien denkbar. Ab 2012 soll sie entsetzbar sein. Waffen dieser Art verbietet der INF-Vertrag nicht und der "Start"-Vertrag nur bis zu seinem Auslaufen im Jahre 2009. Ihr Vorteil im Vergleich zu Flugzeugen oder Marschflugkörpern besteht in der größeren Geschwindigkeit und darin, selten eine Überfluggenehmigung zu benötigen.

  • Geprüft werden soll, ob die künftige, viel zielgenauere Version der U-Boot-gestützten Atomrakete Trident-D-5 konventionell genutzt werden kann.
  • Nicht vier, sondern sechs Trident U-Boote sollten zu konventionellen Waffenträgern umgebaut werden. Diese sollen konventionelle Marschflugkörper oder alternativ bis zu 66 der neuen Mittelstreckenraketen mitführen.
  • Geprüft werden soll, ob alle seegestützten Marschflugkörper konventionell umgerüstet werden können.
  • Das gleiche gilt für alle luftgestützten nuklearen Marschflugkörper, vorausgesetzt ein nuklearer Nachfolger wird entwickelt.
  • 50 der superschweren nuklearen MX-Raketen, die derzeit im Rahmen des "Start"-Vertrages abgebaut werden, sollten mit konventionellen Sprengköpfen ausgestattet und an der Ost- bzw. Westküste der USA neu aufgestellt werden. Die neuen Stationierungsorte sollen bewirken, daß Frühwarnsatelliten die Raketen nicht irrtümlich für Atomwaffen halten, wenn sie starten.
  • Schließlich sei zu prüfen, ob und wie neue land- und seegestützte unbemannte, in der Luft betankbare unbemannte Fluggeräte als Waffenträger zu realisieren oder verstärkt Aufklärungssysteme und Bewaffnung an Bord von ein und demselben Trägersystemen zu integrieren seien.

Zusammen mit den schon vorhandenen konventionell nutzbaren strategischen Trägersystemen wie Langstreckenbombern ergibt sich das Bild einer rasch aufwachsenden, äußerst flexibel einsetzbaren Fähigkeit, auch mit konventionellen Waffen weltweit strategische Schläge zu realisieren.


Neue Ziele, neue Nutzlasten

Die Vielzahl und die Unterschiedlichkeit der Ziele, die wirksam und äußerst zuverlässig bekämpft werden sollen, macht neben neuen Trägersystemen auch neue strategische Nutzlasten und neue Bekämpfungskonzepte erforderlich. Die Experten raten dem Pentagon, modernste Aufklärungs- und Befehlsstrukturen für konventionelle und nukleare Operationen zu integrieren und neue konventionelle wie neue nukleare Sprengköpfe sowie weitere Nutzlasten zu entwickeln, mit denen die Wirksamkeit strategischer Offensivoperationen vergrößert werden kann. Im Bereich konventioneller Waffen empfiehlt das Defense Science Board

  • die Arbeit an riesigen konventionellen und thermobarischen Waffen (10-15 Tonnen) zur Zerstörung unterirdischer Bunker zu intensivieren und dabei insbesondere auch die Forschung an hochenergetischen Materialien voranzutreiben, die zunächst das 2-3-fache, binnen eines Jahrzehnts das 10-fache und später sogar bis zum 100-fachen der Energie von TNT bei einer Explosion freisetzen könnten; dasselbe gilt für superschwere Penetratoren;
  • intelligente, halbautonome Waffen, wie Landminen, die auch auf Distanz eigenständig bewegliche Ziele wie z.B. Raketenstartgeräte bekämpfen können, als Bewaffnung für strategische Waffensysteme zu prüfen;
  • den Einsatz von Neutralisatoren für biologische oder chemische Agentien mittels weitreichender Sprengköpfe, die Flechetten enthalten, zu prüfen und
  • Sensoren bzw. Sensormixe zu entwerfen, die mit strategischen Waffen in ein Zielgebiet verbracht werden können, um dort Aufklärungsdaten oder Daten, mit denen die Schadensanalyse nach einem Angriff verbessert werden kann, zu gewinnen.

Niedrigere Kolateralschäden

Die Studie rät, künftige Präsidenten sollten bei strategischen Offensivschlägen "die Wahlmöglichkeit" zwischen konventionellen und nuklearen Waffen haben. Das derzeitige Programm zur Indiensthaltung und Lebensdauerverlängerung vorhandener Nuklearwaffen, das Stockpile Stewardship Program, sei falsch dafür ausgerichtet. Es halte viel zu viele relativ große Atomsprengköpfe weiter im Dienst, die massive Kolateralschäden hervorrufen würden und deshalb kaum eingesetzt werden können. Wichtiger sei, sich auf die Waffen zu konzentrieren, die "für die künftige Bedrohungsumgebung relevanter sind", darunter neue und neuartige Nuklearwaffen. Es gelte "die Erforschung neuer Waffentypen zu initiieren", die "einen deutlich niedrigeren Kolateralschaden hervorrufen (Präzision, Erdeindringfähigkeit, deutlich reduzierte radioaktive Strahlung)", robust funktionieren, leicht herzustellen und zu warten sind. Dazu wird angeregt,

  • die bereits begonnene Entwicklung eines Robusten Nuklearen Erd-Penetrators weiterzuführen; er soll aus einer umgebauten Atombombe des Typs B-61 oder B-83 entstehen; dafür sind bereits Haushaltsmittel in dreistelliger Millionenhöhe vorgesehen;
  • bestehende Atomwaffen großer Sprengkraft einsetzbarer zu machen, indem der atomare Hauptsprengsatz ausgebaut wird. Der nukleare Zündsprengsatz alleine sei als Atomwaffe niedriger Sprengkraft nutzbar;
  • die Entwicklung von Konzepten für neue atomare Waffen mit geringer oder geringster Sprengkraft - sogenannter Mini-Nukes - voranzutreiben. Diese könnten sowohl zur Zerstörung verbunkerter Ziele in bewohnten Gebieten, bei der wenig nuklearer Fallout entstehen darf, als auch zur Vernichtung biologischer Waffen eingesetzt werden;
  • Waffen mit spezifischer nuklearer Waffenwirkung zu entwickeln, so z.B. Waffen mit verstärkter Strahlungswirkung (Neutronenwaffe), Waffen mit reduzierter Fusionswirkung, Waffen, die wenig nuklearen Fallout produzieren oder Waffen die gezielt einen EMP erzeugen.

Während der Umbau vorhandener Nuklearwaffen wahrscheinlich ohne erneute Atomwaffentests möglich ist, gilt dies für neuartige Waffen als nicht gesichert. Eine Wiederaufnahme der Atomtest könnte als Nebeneffekt erforderlich werden.

Schließlich - so argumentiert die Studie am Beispiel tief verbunkerter Ziele - könne es auch sinnvoll sein, spezielle Ziele mit einem Mix konventioneller und nuklearer Waffen anzugreifen. Bunker, die so tief unter der Erde liegen, daß sie von keiner einzelnen Sprengladung zerstört werden können, seien möglicherweise zerstörbar, wenn in den Fels darüber zunächst mit einem oder mehreren konventionellen Bunkerknackern ein tiefes Loch gesprengt werde. Eine kleine Nuklearwaffe, gezielt in diesem Loch zu Explosion gebracht, könne es dann ermöglichen, daß selbst Bunker, die 100 bis 200 Meter unter der Erde liegen, funktionsunfähig gemacht werden könnten, ohne daß an der Erdoberfläche noch nennenswerte Strahlung auftrete.

Längerfristig erhoffen sich die Experten des Defense Science Board sogar völlig neuartige Chancen zur Bekämpfung von strategischen Zielen mit nicht-nuklearen Mit-teln. Sie schlagen deshalb u.a. vor, trotz erheblicher völkerrechtlicher Probleme auch z.B. die strategischen Einsatzmöglichkei-ten für nicht-tödliche chemische Waffen mit Lähmungswirkung zu erforschen oder die Arbeit an den rechtlich ebenso problematischen Laser- und hochenergetischen Mikrowellenwaffen weiterzuführen.


Positiver Fallout in Europa

Realisiert das Pentagon die Vorschläge seiner Berater, so werden die Vereinigten Staaten bereits in wenigen Jahren erstmals und dann schnell wachsende Fähigkeiten zu weltweiten konventionellen Angriffe auf strategische Ziele haben, zusätzlich gemischte Angriffe mit konventionellen und nuklearen Waffen durchführen können und zugleich die heute vorhandenen nuklearen Angriffsoptionen beibehalten. Letztere können sogar glaubwürdiger angedroht werden, weil die Atomwaffen selbst einsetzbarer gemacht worden sind. Die Selbstabschreckung Washingtons vor dem Einsatz atomarer Waffen, die vor allem auf deren riesiger und schlecht begrenzbaren Zerstörungswirkung beruht, würde reduziert. Ob gewollt oder ungewollt - ein Atomwaffeneinsatz könnte vorstellbarer und damit wahrscheinlicher werden.

Positive Auswirkungen könnte Arbeit des Defense Science Boards dagegen auf die Nato haben. Die Experten empfehlen dem Pentagon, "die nukleare Rolle" der in Europa stationierten konventionell und nuklear nutzbaren Flugzeuge "zu eliminieren". Für deren Waffen gebe es "keine offensichtliche militärische Notwendigkeit" mehr und die Gründe für ihre weitere Existenz seien vor allem "politisch". Zur Zeit - so Schätzungen von Experten - lagern die USA noch etwa 150 nukleare Bomben des Typs B-61-Modell 10 an acht Standorten in sechs europäischen Ländern, darunter in Deutschland in Ramstein und in Büchel. Bereits Anfang März hatte James Jones, der Nato-Oberbefehlshaber, mit der Ankündigung "einer signifikanten Reduzierung" dieser Waffen überrascht.

 


, Jahrgang 1956, ist freier Journalist und leitet das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS), das sich als unabhängiges Institut und Netzwerk zu Fragen wie Rüstungskontrolle und Militärpolitik äußert - von möglichen Folgen der Nato-Osterweiterung bis zur Bekämpfung von Landminen.
BITS versteht sich als Informationsquelle für Nicht-Regierungs- Organisationen (NGO), Medien, die breite Öffentlichkeit - und für Politiker, die bei ihren Entscheidungen durch konkrete Lösungsansätze unterstützt werden sollen. Der komplette 166 Seiten umfassende Bericht des Defense Science Board ist in englischer Sprache. Die PDF-Datei finden Sie hier.